Eichstaetter Kurier am 3.4.01

Protest gegen
Mobilfunkanlage
in Webergasse
Eichstätt (je) Die Telekom errichtet auf ihrem Gebäude in der Webergasse (Betonbunker) in Nähe des Kindergartens und der Schule Sankt Walburg eine Mobilfunksendeantenne. Diese Information ging dem Ortsverband der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP) zu, der Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer alarmierte. Der OB berichtete gestern auf Anfrage, dass er sich sofort mit Telekom in Verbindung gesetzt habe. Danach seien ein Stahlmast mit vier Metern Höhe und zwei Antennen geplant, die bereits Mitte April angebracht werden.
Neumeyer kündigte den Protest der Stadt an; betonte aber gestern, dass der Eingang des Vorhabens in schriftlicher Form abgewartet werde. Die Elternbeiratsvorsitzende der Schule Sankt Walburg, Angelika Gabler, informierte, dass gegen die Telekom-Pläne eine Unterschriftenaktion gestartet werde.

Die ÖDP befürchtet durch die Mobilfunkanlage eine Gefährdung der Kinder. Die britische Regierung habe alle Kinder und Jugendlichen wegen der Gefahr von Krebs, Alzheimer und Gedächtnisstörungen vor dem Gebrauch von Handys gewarnt. Auf Schulen und Kindergärten dürften in Großbritannien keine Antennen und Sendeanlagen bestehen. Eine Studie habe ergeben, dass besonders Kinder und ältere Menschen bedroht seien. Auch Tiere litten unter der Strahlung, Nebenwirkungen seien festgestellt worden.

In der gestrigen ÖDP-Mitteilung wird schärfster Protest dagegen vorgebracht, dass in Eichstätt eine zusätzliche Strahlenquelle angebracht werde. Mobilfunknutzung sei auch heute schon ohne weiteres möglich. Die ÖDP forderte die Telekom auf, die Mobilfunksendeantenne nicht zu bauen.

Umweltingenieur Michael Schmelz vom Landratsamt, der von Amts wegen noch nichts von dem Vorhaben wusste, sagte gestern, dass die Errichtung des Stahlmasts in der geplanten Größe baugenehmigungsfrei sei. Nur die Inbetriebnahme einer Telefon-Mobilfunkanlage müsse 14 Tage vor Beginn beim Landratsamt angezeigt werden. Wie Schmelz anfügte, gibt es für Anlagen in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten besondere Anforderungen: Die Prüfung nehme die Regulierungsbehörde für Post- und Telekommunikation Augsburg vor.


DONAUKURIER, BER 03.04.2001

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