Eichstätter Kurier am 7.4.01

CSU empört über Standort für Funkanlage
Eichstätt (hr) Die CSU im Eichstätter Stadtrat hat angekündigt, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die von DeTeImmobilien geplante Mobilfunk-Sendeanlage auf dem Telekomgebäude an der Webergasse zu verhindern. Die CSU sei empört darüber, dass diese Anlage in unmittelbarer Nähe von zwei Schulen und einem Kindergarten mitten in einem Wohngebiet geplant sei, erklärte Karl Gabler in der Sitzung des Stadtrats am Donnerstagabend für die CSU-Fraktion. Gabler forderte die DeTeImmobilien nachdrücklich auf, alternative Standorte zu suchen und deren Effizienz zu prüfen. Gabler: "Der Schutz der Bevölkerung vor vermeidbaren Gefahren hat absolute Priorität vor kommerziellem Streben und vor Gewinnmaximierung." Denn renommierte Wissenschaftler würden immer wieder vor dem Gefahrenpotenzial warnen, das von solchen Sendeanlagen besonders für Kinder und ältere Menschen ausgehe. So werde beispielsweise festgestellt, dass Mobilfunkanlagen die Nervenzellen zerstören und zu neurologischen Störungen führen können. Die CSU sei sich zwar bewusst, dass derartige Anlagen im Zeitalter der Kommunikationstechnik notwendig seien und wisse auch, dass Mobilfunk-Sendeanlagen unter bestimmten Voraussetzungen baugenehmigungsfrei seien. Allerdings sei für den geplanten Standort eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis notwendig. Kritisiert wurde auch die Informationspolitik der Telekom.
In diesem Zusammenhang erklärte Hauptamtsleiter Hans Bittl, dass ein entsprechender Antrag von der DeTeImmobilien soeben bei der Stadt eingegangen sei und demnächst behandelt werde. Eine derartige Erlaubnis könne man auch verweigern, so Bittl. Fest stehe jedenfalls, dass die DeTeImmobilien vor einer Entscheidung über diesen Antrag nichts unternehmen dürfe. Gabriele Casper bezeichnete die Pläne der DeTeImmobilien, in unmittelbarer Nähe von Schulen und Kindergarten eine Sendeanlage zu errichten, als "blanken Zynismus". Denn es sei zwischenzeitlich bekannt, dass der menschliche Körper auf gepulste Frequenzen reagiere. Sie schlug vor, die Stadt solle eine Informationsveranstaltung durchführen. Diese Anregung werde geprüft, so Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer.


DONAUKURIER, HR 07.04.2001

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